Das vorrangegangene Jahr 2020 hinterließ durch ausreichende Regenmengen schöne Getreide- und Rapsbestände, welche gut durch den Winter kamen. Das eher kühle Wetter mit Regenfällen setzte sich bis in den Frühling diesen Jahres fort, sodass wir getreu der Bauernregel „Ist der Mai kühl und nass, füllt´s dem Bauern Scheun und Fass“ mit einer reichen Ernte rechneten. Am 4. Juli begann dann die Getreideernte, im Gegensatz zu den Jahren davor etwa ein bis zwei Wochen später. Schnell wurde klar, dass sich die Hoffnung auf eine Rekordernte leider nicht erfüllte. Raps konnten wir mit leicht überdurchschnittlichen Erträgen ernten. Weizen, Gerste und Roggen brachten dagegen nur durchschnittliche Erträge. Erstaunlicherweise konnten wir bei Gerste und Weizen zudem oft unzureichende Qualitäten beobachten. Meistens waren die Körner schlicht zu klein, wodurch das Hektolitergewicht oft nicht den Vorgaben der Verarbeiter entsprach. Bei unseren Berufskollegen sah es meistens nicht anders aus, wodurch fleißig über die Ursachen der doch etwas unerwarteten Ernteergebnisse diskutiert wurde. Als plausibel erscheint uns, dass durch die diesjährige kühle und nasse Witterung zum einen schlicht die Wärme gefehlt hat, um die Pflanzenentwicklung erfolgreich zu Ende zu führen. Zum anderen gab es Mitte Juni eine kurze Periode mit sehr hohen Temperaturen über 30 °C, welche zu einer für das Getreide kritischen Phase auftrat. Dadurch scheinen Weizen, Gerste und co. die Kornfüllungsphase nicht optimal zu Ende geführt zu haben.

Freuen konnten und können wir uns dagegen über eine gute Preisentwicklung bei unserer Hauptfrucht, dem Weizen. Erntemengen, welche noch nicht im Vorjahr gepreist wurden, konnten, sofern ausreichenden Qualitäten gegeben waren, zu sehr guten Konditionen vermarktet werden. Momentan sind wir noch dabei, die letzten Mengen Weizen und auch Roggen zu verkaufen und an unsere Abnehmer, vor allem die Dresdner Mühle, auszuliefern.

Parallel dazu konnte die Aussaat 2021 Anfang November erfolgreich beendet werden. Bisher entwickeln sich die Bestände ganz gut und die größeren Regenmengen am 04. und 05.11. waren für die frische Saat ein Segen. Die nächsten Monate werden dann zeigen, ob die Bestände auch gut über den Winter kommen werden.